Neuigkeiten

Drei Fragen an Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke

29.03.2022 von Piet Keusen

Wie haben Sie das Jahr 2020 erlebt?
Das Jahr war leider wieder mal geprägt von Corona. Was ich schade finde, das wir zum Beispiel keine Stadtteilkonferenz oder keinen Jahresempfang machen können. Damit fällt auch der persönliche Kontakt aus, den ich sehr wichtig finde. Es ist immer besser, wenn man sich persönlich trifft mit Vereinen, Anwohnern und den anderen Akteuren im Bezirk. Wenn man immer doppelt organisieren muss, also einen Termin vor Ort und als Backup eine Onlinesitzung. Das finde ich extrem anstrengend. Trotzdem haben wir im Bezirk viel umsetzen können.

Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Ein Höhepunkt war die Umbenennung des Blücherplätzchens in Maria-und-Josef-Otten-Platz umbenannt. Damit ehren wir das Düsseldorfer Ehepaar Maria und Josef Otten, das 1944 in Düsseldorf zwei jüdische Männer versteckt und sie so vor dem Holocaust bewahrt hat. Das war uns in der BV 1 sehr wichtig und schön, dass das geklappt hat. Ganz anders aber eine gute Idee war der Weihnachtsmarkt auf dem Münsterplatz. Schön, dass auch neue Konzepte funktionieren. Auch vom Weihnachtsmarkt unter der Franklinbrücke habe ich viel Gutes gehört. Im Dezember ist Tempo 30 auf der Eulerstraße eingeführt worden. Da wollen wir einen Smiley aufstellen, der Autofahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung erinnert, damit sich alle dran gewöhnen.

Was steht in diesem Jahr an?
Da passiert eine ganze Ecke. Zum einen wird der Heinrich-Heine-Platz umgebaut, das wird ein Großprojekt in der BV1, da bin ich sehr gespannt, wie das funktioniert und wie das angenommen wird.  Insgesamt werden in diesem Jahr Mobilitäts-Hubs gebaut. An 18 Standorten im Bezirk soll es dann Car-Sharing, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, E-Mobilität geben, also Möglichkeiten für Menschen, das eigene Auto auch mal stehen zu lassen. Eine Herausforderung bleibt die Verkehrswende. Es fallen weitere Parkplätze weg. Auf der Franklinstraße, der Bagelstraße und der Füsilierstraße ist Längsparken nicht mehr möglich. Das liegt daran, dass Autos immer länger und dicker werden und die Feuerwehr dann nicht mehr durch kommt. Wenn nur noch Querparken erlaubt ist, dann fallen Parkplätze weg und das ärgert Anwohner. Das haben wir zwar nicht entschieden, wollen das aber vor Ort moderieren. Und der Reeser Platz wird uns beschäftigen. Im Frühjahr soll es eine Bürgerbeteiligung geben. Wir hatten ja jetzt einige Bürgerbeteiligungen mit Kö, Opernhaus, Werhahn, deshalb haben wir das auf dieses Jahr verschoben. Wir werden die fünf ausgezeichneten Entwürfe rund um das 39er Denkmal vorstellen und dann diskutieren, was braucht der Platz. Ein ganz besonderes Anliegen sind uns dazu wieder die persönlichen Treffen. Eine Stadtteilkonferenz zusammen mit der Hochschule Düsseldorf planen wir gerade, wenn alles klappt, findet die im Juni statt.

St. Martin ritt am Morgen durch Derendorf

06.11.2020 von Piet Keusen

Der Heimatverein Derendorfer Jonges hatte am Freitag (6. November) eine Überraschung für Schulen und Kindergärten in Derendorf.  Trotz der Corona-Krise ist der St. Martin hoch zu Ross durch Derendorf geritten. Er war vielleicht der einsamste Sankt Martin aller Zeiten. Wegen Corona hatten die Derendorfer Jonges den traditionellen Martinszug abgesagt, bei dem heute eigentlich bis zu 2000 Kinder und Erwachsene mit Laternen durch das Viertel gezogen wären. Um den Kindern trotz Absage eine Freude zu machen, kam der Heimatverein auf die Idee, einen Martin ohne Zug reiten zu lassen. So wurde St. Martin (Jonges-Mitglied Nick Eulenberg) nur begleitet vom Bettler (Michael Riemer), fünf Ordnern und einen Polizeiwagen. Von der Römerstraße aus, klapperte der kleine Tross unter Wahrung der vorgeschriebenen Abstände, Grundschulen und Kindergärten im Viertel ab und winkten den Kindern, die sich teilweise in kleinen Gruppen auf dem Schulhof aufgestellt hatten oder am Fenster ihre Laternen zeigten. Außerdem stifteten die Derendorfer Jonges wie in jedem Jahr den Schulen und Kindergärten einen Weckmann. 
 
"Es war sehr schön, lachende Kinder zu sehen", sagte St. Martin Nick Eulenberg, "alle haben sich wirklich über unseren Besuch gefreut und das war ein sehr schönes Gefühl." Martin Meyer, Baas der Derendorfer Jonges ergänzte: "Wir wollten die Tradition der Martinszüge am Leben halten und danken der Stadt und der Polizei, dass sie uns dieses kleine Martinsfest ermöglicht hat. Ich glaube, die Kinder haben sich sehr gefreut."
 

Endlich wieder Heimatabend

08.10.2020 von Marc Pojer

Endlich wieder: Nach monatelanger Abstinenz durch die Corona-Beschränkungen wagten die Derendorfer Jonges am Montag, den 14. September 2020 im Brauhaus am Dreieck einen kleinen Schritt zurück in die Normalität. Insgesamt 22 Personen kamen zum ersten Heimatabend seit dem Februar. Ein Heimatabend, wie ihn wohl noch keiner erlebt hatte: Mit Abstand Abstand im Saal und wegen einer möglichen Nachverfolgbarkeit mit Voranmeldung in der Geschäftstelle. Trotzdem waren alle froh, endlich wieder ein Stück Vereins-Normalität zu erleben.

Baas Martin Meyer begrüßte die anwesenden Jonges und drückte seine große Freude über das lange Zeit vermisste Zusammensein aus, auch wenn die Runde zahlenmäßig eingeschränkt ist. Sein Eindruck: Die Bewältigung der Krise funktioniert bislang sehr gut funktioniert und ein Blick in andere Länder zeige, wie es im schlechten Fall hätte laufen können. Der Baas versicherte, dass der Vorstand weiter die Gesundheit der Mitglieder und von Gästen schützen wird und bat alle Anwesenden: „Passt weiter auf euch auf!“

In dem Zusammenhang gab Vorstandsmitglied Christian Feies bekannt, dass der St.-Martins-Umzug der Derendorfer Jonges in diesem Jahr endgültig abgesagt wurde. Ministerpräsident Armin Laschet hätte zwar erklärt, dass Martinsumzüge stattfinden können, aber dies kann nur für kleinere Umzüge einzelner Kindergärten oder Schulen gelten, nicht aber für einen solchen großen Umzug mit der hohen Teilnehmerzahl. Da die Derendorfer Jonges aber trotzdem auch jetzt den Brauch der St.-Martins-Feiern fördern möchte, werden sowohl die Prämierung des Laternenbasteln als auch die Verteilung der Weckmänner stattfinden. Inwieweit die Stadt über die Bezirksvertretung trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Umstände einen Zuschuss gewähren kann, wird noch geklärt. Christian Feies bat zumindest um persönliche Unterstützung beim Austragen der Weckmänner. Helfer können sich bis zum nächsten Heimatabend bei ihm melden.

Abgesagt wurde ebenfalls der Seniorennachmittag, um besonders die älteren Mitmenschen zu schützen. Eine mögliche Durchführung dieser Veranstaltung mit reduzierter Teilnehmerzahl ließ sich leider finanziell nicht darstellen.

Am Tag nach der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen erklärte Dieter Arensmann den Jonges, dass er sich nach 36 Jahren endgültig aus der Bezirksvertretung verabschiedet. Er stellte kurz dar, wie die neue Besetzung der BV 1 aussehen wird und rief dazu auf, sich auch an der Stichwahl zu beteiligen, um dem Amt des Oberbürgermeisters eine möglichst starke demokratische Legitimierung zu geben. Die Derendorfer Jonges bedankten sich bei Dieter Arensmann für sein starkes und ausdauerndes Engagement in der Bezirksvertretung. Er habe stets ein offenes Ohr für die Belange der Bürgerinnen und Bürger gehabt und jederzeit mit großem Hintergrundwissen weitergeholfen.

Lange Zeit haben die Derendorfer Jonges nichts Neues mehr vom Marstall-Giebel gehört, nun gibt es neue Bewegung. Nachdem der mit Unterstützung der Derendorfer Jonges restaurierte Marstall-Giebel in einer Lagerhalle in Vergessenheit zu geraten drohte, hat es sich der Heimatverein Alde Düsseldorfer zur Aufgabe gemacht, den Giebel der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Dafür wurden Spenden gesammelt und eine Bauvoranfrage gestellt, um den Giebel an alter Stelle neben dem Schloss Jägerhof zu präsentieren. Die Derendorfer Jonges wollen dieses Verfahren unterstützen und stimmen sich mit den Alde Düsseldorfern ab.

Der nächste Heimatabend ist für den 12. Oktober geplant, auch dann wieder mit verpflichtender vorheriger Anmeldung aller Teilnehmer beim Geschäftsführer. Ob es bereits wieder möglich sein wird, einen Referenten vorzusehen, wird noch geprüft. Vorschläge dafür liegen bereits vor. Zum Abschluss wurde noch die Frage nach der merkwürdigen Anordnung des Adressfeldes auf der Deckseite des „der derendorfer“ gestellt. Dies liegt laut Karl-Heinz Gatzen an der Art, wie die Postbotinnen und Postboten die Hefte in ihren Taschen aufbewahren und sie dann die Adresse am Leichtesten lesen können.

Baas Martin Meyer beendete dann gegen 20:30 Uhr den ersten Heimatabend nach der Coronapause und zeigte sich zuversichtlich, diese Art der Zusammenkunft sicher weiterführen zu können.