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Erster Jahresempfang der Derendorfer Jonges

16.04.2013 von Alexander Stehr

Jahresempfang 2013

„Noch ein Jahresempfang – muss das sein?“, diese Frage stellte Baas Martin Meyer den Gästen in seiner Begrüßungsansprache und beantwortete sie gleich mit: „Ja - auch wenn es jetzt schon April ist.“ Zum ersten Mal in der 57-jährigen Geschichte des Heimatvereins luden die Derendorfer Jonges am Donnerstag, 11. April, zu einem Jahresempfang in die Buscher Mühle. Über 50 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kirche oder Brauchtum sind der Einladung gefolgt, von denen jedoch keiner namentlich hervorgehoben werden soll, denn alle sind gute Freunde des Vereins. Die Buscher Mühle erwies sich als ein ideales Ambiente für solch ein Zusammentreffen und es wurde eine gelungene Veranstaltung.

Michael Riemer präsentierte zu Beginn den spanischen Gitarrenspieler Luis Regidor Pain, der die Veranstaltung mit andalusischen Weisen einleitete. Es war ein großartiger Auftritt bei toller Akustik, wie der junge Mann vor dem Mahlwerk saß und musizierte. Alle waren überzeugt: diese Musik passt genau in die historische Mühle.

Martin Meyer blickte in seiner Rede zurück auf sein erstes Jahr als Baas. Dies allein sei schon ein Grund für die Einladung, jedoch gibt es daneben zwei aktuelle Anlässe. Mit dem heutigen Tag wurde das Graffiti am Westgiebel der Mühle offiziell übergeben. Im Beisein von Marianne Kock von der Schlösser Brauerei, als Sponsor, hatte man sich schon vor Beginn des Treffens im Garten versammelt, um das Bild zu bestaunen. Der Künstler Patrick van den Heuvel konnte leider nicht anwesend sein, da er beruflich eine Ausstellung in Moskau betreut. Fertig ist das Bild bereits seit längerer Zeit, seit der Riss im Mauerwerk repariert und die Wand neu angestrichen wurde. Nun sieht man von der freien Seite, von der Toulouser Allee aus, ein in überwiegend blauen Tönen gehaltenes Graffiti, welches ein Mühlrad und mehrere Jahreszahlen zeigt, die auf die Geschichte der Buscher Mühle verweisen. Das Logo unseres Vereins und der Brauerei Schlösser ist an den linken Rand gemalt. Frau Kock erhielt ein gerahmtes Großfoto als Geschenk.

Die Aktion Kleeblatt vom Zentrum Plus Derendorf/Pempelfort hatte sich auf dem Heimatabend im Februar vorgestellt. Maike Keske und Beate Loddenkötter waren damals kurzfristig als Referenten eingesprungen, um für ihre Arbeit zu werben. Die Aktion Kleeblatt betreut Demenzkranke und bildet ehrenamtliche Helfer für diese Aufgabe aus. Auf Vorschlag des Vorstandes stimmten die Mitglieder zu, für diese Aktion den Inhalt des Sparkegels zu spenden. Der verstorbene Baas Charly Meyer hatte immer wieder angeregt, Geld für eine soziale Einrichtung zu sammeln. Dazu wird der Sparkegel auf jedem Heimatabend herumgereicht. Nun konnte Martin Meyer den Wunsch seines Vaters erfüllen. Zum ersten Mal wurde das gesammelte Geld der Mitglieder aus dem vergangenen Jahr vor einer großen Kulisse an eine soziale Einrichtung übergeben. Maike Keske und Beate Loddenkötter erhielten einen Scheck von 1.000,- € zur Unterstützung. Ganz gerührt bedankten sie sich. Für die neue gegründete Aktion ist das eine riesengroße Summe, mit der man nun richtig durchstarten kann. Das Geld bleibt im Stadtteil und hilft wirklich denen, die sich für eine soziale Aufgabe einsetzen.

Zwischendurch spielte nochmals Luis Regidor Pain auf der Gitarre. Der Student der Robert-Schumann-Musikhochschule kann nicht nur klassische spanische Musik, sondern überraschte die Gäste mit Jazz und Swing. Bei Schnittchen und Schlösser Alt bestand danach ausreichend Gelegenheit für angeregten Meinungsaustausch und interessante Gespräche. Dieser erfolgreiche erste Jahresempfang wird sicherlich nicht der letzte gewesen sein.

Text: Manfred Hebenstreit

Ratinger Jonges zu Gast in Buscher Mühle

21.03.2013 von Alexander Stehr

Gruppenfoto der Ratinger Jonges vor dem Mahlwerk in der Buscher Mühle

Nachdem wir im vergangenen Jahr so freundlich bei den Ratinger Jonges im Dicken Turm empfangen wurden, war für uns klar, dass wir die Buscher Mühle zu einem Gegenbesuch öffnen.

Trotz niedriger Temperaturen und Schneefall Mitte März hatten sich Georg Hoberg, Baas der Ratinger Jonges, und fast alle seiner Vorstandskollegen gestern auf den Weg zu uns in die Mühle gemacht. Pünktlich um 19:00 Uhr begann der Abend mit der Begrüßung durch unseren Baas Martin Meyer, der die Gäste herzlich willkommen hieß und direkt im Anschluss das Buffet eröffnete. Dank unseres Grillmeisters, Dieter Bartels, konnten anschließend alle satt und gestärkt im oberen Teil der Mühle Platz nehmen und den Vorträgen von Manfred Klösters und Manfred Hebenstreit folgen.

Unser Vizebaas Manfred Klösters informierte nicht nur über die Geschichte des Vereins sondern auch über die Projekte und Aktivitäten die wir verfolgen – interessiert hörten die Gäste zu, als es um Marstallgiebel, Martinszug und Co. ging.

Manfred Hebenstreit übernahm das Wort und informierte ausführlich über die Buscher Mühle und ihre Geschichte. Die erste urkundliche Erwähnung der Mühle im Jahr 1316, Napoleons Besuch 1811 in Düsseldorf, Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg sowie Renovierung der Mühle durch die Derendorfer Jonges waren nur einige der zahlreichen Stationen, die Manfred Hebenstreit genutzt hat, um den Gästen sein Wissen zu vermitteln.

Als Dank für die Einladung überreichte Georg Hoberg eine Abbildung der Hauser Kapelle aus Keramik an unseren Baas Martin Meyer. Das Geschenk hat bereits seinen Platz in der Vitrine in der Buscher Mühle gefunden.

Der Marstallgiebel

18.03.2013 von Alexander Stehr

Blick auf Schloß Jägerhof und Marstallgiebel nach 1910

Der Marstallgiebel und seine zwei Nebengiebel, einzigartige Werke des Hofbildhauers Grupello, der auch das Jan-Wellem-Denkmal schuf, zierte knapp zwei Jahrhunderte lang das Jagdzeughaus, den späteren Marstall von Schloss Jägerhof, bis dieser einer Orangerie weichen musste. Die Giebel fanden auch hier ihren Platz und waren fortan Teile des Neubaus, der beim großen Fliegerangriff am 11. Juni 1943 verbrannte. Es konnte nur der Hauptgtiebel zum größten Teil, sowie einer der beiden Nebengiebel, dieser zur Hälfte, gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Seitdem lagerten die Giebel in verschiedenen Kellern von Schloss Eller, der ehemaligen Landesbibliothek am Grabbeplatz und im Schloss Benrath (dort zuletzt im feuchten Keller unter einer Terrasse). Dort wurden sie im Jahr 2006 von Prof. Dr. Klaus Pfeffer wiederentdeckt und ins allgemeine Bewusstsein gebracht.

Heute lagern die inzwischen von Schädlingen befreiten Schnitzwerkgiebel in einer von der Stadt angemieteten Halle an der Erkrather Straße und warten dort auf ihre Restaurierung.

Prof. Dr. Klaus Pfeffer verfasste 2006 eine Aufrufschrift zur Rettung der Marstallgiebel. Daraufhin wurden diese in Deutschland einzigartigen Kunstwerke zunächst in den sicheren Keller einer Spedition verbracht. Jetzt trat das Restaurierungszentrum der Landeshauptstadt Düsseldorf ins Geschehen, hier der in Holzfragen kompetente Restaurator Jürgen Bandsom. Zunächst wurden die Kunstwerke in einer eigens hierfür erweiterten Stickstoff-Begasungsanlage vom starken Holzschädlingsbefall befreit. Dank vorzüglicher Fotoaufnahmen aus der Zeit um 1910 wurden die Werkstücke identifiziert und zugeordnet und ein Untersuchungsbericht erstellt.

2010 veröffentlichte Prof. Dr. Pfeffer die zweite Aufrufschrift zur Rettung der Marstallgiebel.

Die Stadt Düsseldorf stellte die Marstallgiebel Ende 2012 unter Denkmalschutz und beantragte beim Landschaftsverband Rheinland im Februar 2013 Fördermittel für deren Restaurierung.

Zu wünschen ist, dass die restaurierten Marstallgiebel wieder in ihrer alten Umgebung neben dem Schloss Jägerhof allgemein sichtbar werden.

Der Heimatverein Derendorfer Jonges unterstützt die Rettung der Marstallgiebel durch eigene Spendenaufrufe. Auf dem gesonderten Spendenkonto des Vereins hat sich inzwischen ein fünfstelliger Betrag angesammelt.

Text: Prof. Dr. Klaus Pfeffer; überarbeitet von Manfred Klösters

Spenden können Sie unter Angabe des Verwendungszwecks „Marstallgiebel“ auf unser Spendenkonto 41 013 152 bei der Stadtsparkasse Düsseldorf (BLZ 300 501 10).
Eingegangene Spenden werden von den Derendorfer Jonges ohne Abzüge von Verwaltungskosten, etc. in Absprache mit Herrn Prof. Dr. Pfeffer für die Restaurierung verwendet.

Foto: Stadtarchiv Düsseldorf
Der Jägerhof nach 1910, von Südwesten gesehen. Durch Abbruch der klassizistischen Seitenflügel gewann er seine ursprüngliche Gestalt zurück. Vorne die von Wilhelm Kreis entworfene neubarocke Umfriedungsmauer, die vor der Schloßfront wieder in ein anschwingendes Gitter übergeht. Weiter nördlich, links im Bild, schließt sich die von Wilhelm Kreis neu errichtete Orangerie an, in deren Westfront wir den westlichen Marstallgiebel erkennen.